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DER KUN-LUN-SKLAVE
Der Kun-Lun-Sklave (17:51 Minuten) nach einer historischen chinesischen Novelle. Ein Märchen mit quasi orientalisch-islamischem Tausendundeine-Nacht-Charakter. Der junge Tsui sieht bei seinem Besuch im Palast des Ministers ein Singmädchen, das ihm rätselhafte Zeichen gibt. Tsui hat einen Sklaven namens Melek. Dieser stammt aus Kun-Lun: ein Turkvolk, aus der Perspektive der Chinesen ein West-Volk. Der kluge und redegewandte Melek deutet seinem jungen Gebieter die Zeichen: das Mädchen fordert Tsui zum heimlichen nächtlichen Besuch im Inneren des Palasts auf. Tsui weiß sich keinen Rat, denn der Palast ist streng bewacht. Doch Melek verspricht, Tsui zu helfen. Sogleich schreitet er zur Tat und tötet den gefährlichen Wachhund, denn er ist mit übernatürlicher Kraft ausgestattet. Dann trägt er Tsui auf seinem Rücken über die Mauern in das Gemach des Singmädchens hinein. Nach kurzem Aufenthalt transportiert Melek dann in fliegendem Schritt zuerst des Mädchens Gepäck und schließlich Tsui und das Mädchen zusammen aus dem Palast hinaus. Die schlafenden Wachen merken nichts. Einige Jahre später werden Tsui und das Mädchen von den Spitzeln des Ministers entdeckt. Der Minister lässt Gnade gegenüber Tsui ergehen, doch den unheimlichen Melek will er unbedingt beseitigen lassen. Des Ministers Soldaten schießen zwar auf Melek. Doch obgleich die Pfeile so dicht wie Regentropfen durch die Luft sausen, entkommt er unverletzt mit gewaltigen Sprüngen. Zehn Jahre später beobachtet einer von Tsuis Leuten, wie Melek auf dem Marktplatz von Lo-yang Heilmittel verkauft. Er hatte sich kaum verändert und war so stark wie früher. Unsere Filmmusik ist filigran komponiert für neun klassische Musikinstrumente. Tigergeschichten (23:47 Min.) Nach einer historischen chinesischen Novelle: Ein berühmter Tigerjäger schildert eine Serie von Begebenheiten aus seinem reichen Leben. Die Tigergeschichten haben etwas Abenteuerliches und Spannendes und sind gleichzeitig im Stil der Wissensvermittlung formuliert. Sie sind keine literarischen Erfindungen, sondern stellen wirklich historisch die empirischen Erfahrungen eines Tigerjägers dar. Der Tigerjäger hat das für den Menschen gefährlichste und unberechenbarste Tier erforscht und Strategien entwickelt, es zu besiegen. Er entwickelt aus seinen ungewöhnlichen Beobachtungen eine ganze empirische Wissenschaft. Im Unterschied zu anderen chinesischen Novellen findet in dieser Geschichte kein seelisches Drama zwischen Menschen statt. Auch wenn Personen durch Tiger in Todesangst versetzt werden, geht es nicht um seelisches Drama, sondern um objektive Schilderung. Der Tigerjäger ist ein Held, aber der Held wird nicht romantisch verklärt, sondern profiliert sich durch Intelligenz und Geschicklichkeit im Umgang mit Lebensgefahr. Würde man für diese interessanten, fesselnden Geschichten Parallelen in Europa suchen, so stößt man auf die Forschungsreisen des Naturwissenschaftlers Alexander von Humboldt, 1769-1859, also auf die Zeit der Aufklärung. Eine andere Parallele kann man zu Baron von Münchhausen (1720-1797) ziehen: der Tigerjäger hat das Erzähltalent des berühmten "Lügenbarons", wenn er seine Erlebnisse als spannende Abendunterhaltung präsentiert. Gerade die amüsanten, ja lustigen Einsprengsel passen zu Münchhausen: der Schirm, den der Tigerjäger dreht und den Tiger dadurch verwirrt; die List der Frauen mit in Kartoffelschalen verpackten glühenden Kohlen. Und dass der Tiger sein Opfer durch die Landschaft schleift und diesem dabei allmählich die Kleider abgestreift werden. Unsere Filmmusik ist filigran komponiert für 9 klassische Musikinstrumente. Das Kloster der weißgewandeten Göttin der Barmherzigkeit (47:23 Min.) Nach einer historischen chinesischen Novelle. Der graziöse Ya-Kiu wird von seinem Vater an eine Theaterbühne verkauft. Dort erfährt Ya-Kiu die niederen Instinkte der Männer im Publikum und der neidischen Kollegen. Diese setzen ihm so zu, dass er einen Kollegen im Zorn erschlägt. Er flieht, wird wieder bedrängt, von Bettlern, und wieder erschlägt er solche Kerle. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Nach einer kurzen Phase des Asyls bei einem Taoisten wird Ya-Kiu ins immer Schlimmere katapultiert: Er gerät in ein buddhistisches Kloster, in dem verborgen unzüchtige Liebe blüht. Der hübsche Ya-Kiu muss die lüsternen Nonnen der Reihe nach befriedigen, und um ihre Lust zu steigern, Frauenkleider anziehen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sie zu erschlagen. Damit muss er endgültig sein weiteres Leben einem Versteckspiel seiner wahren Identität widmen: er benützt sein künstlerisches, spielerisches Genie, um sich äußerlich ganz als Frau zu geben. Er hat etwas "Weibisches", aber auch wesentliche männliche Charakteraspekte: das aufbrausende Sich Wehren, wo er nicht vor Totschlag scheut. Eine hübsche junge Nonne ließ er am Leben. Diese wiederum hat keine andere Wahl, als mit ihm mitzukommen und seine genialisch-verrückten Verkleidungsspiele mitzumachen. So ziehen die beiden als groteskes Paar durchs Land: er als Frau verkleidet mit falschen Lotosfüßen, und sie als Mann. Es ist, im Verborgenen, ein gewisses Eheglück. Sie bekommen zwei Kinder, verstehen sich gut und genießen Nächte zusammen. Schließlich nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Denn Ya-Kiu stellte eine alte Frau an, die auf die Kinder aufpassen sollte, und diese beobachtet Ya-Kiu und die Nonne nachts heimlich. Die Beiden werden überführt und zum Tode verurteilt. Diese unerhörte Novelle hat einerseits etwas von dekadentem Spätzeitstil wie bei Richard Strauss, andererseits vom grotesken, kalten, unerbittlichen Licht und Schatten Kafkas und Dürrenmatts. - Unsere Filmmusik ist filigran komponiert für 9 klassische Musikinstrumente.
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